Good Practice – Gendersensibel in der digitalen Transformation – online Workshop „Geschlechtergerechte Digitalisierung“ für Umsetzende im ESF-Plus
In aller Kürze:
In aller Kürze:
Ansatz des Workshops „Geschlechtergerechte Digitalisierung“ vom Landeszentrum für Gleichstellung und Vereinbarkeit in M-V (LZGV) ist es, Geschlechterungleichheiten in Beziehung zum (Arbeits-)Alltag der Teilnehmer*innen zu setzen. Die Teilnehmer*innen werden für Gleichstellungsaspekte im Kontext der Digitalisierung sensibilisiert und ihre Genderkompetenz gestärkt. Ihre Berührungspunkte aus dem Themengebiet digitale Transformation und Geschlecht werden im eigenen Erleben identifiziert, benannt und eingeordnet.
Hintergrund & Besonderheit:
Grundsätzlich spielen Geschlecht bzw. Geschlechterverhältnisse in Debatten um das Thema Digitalisierung als auch bei umsetzenden Stellen bis heute vielerorts kaum eine Rolle. Wie Untersuchungen zeigen, existiert in Deutschland ein sogenannter Gender Digital Gap. So bestehen zwischen Frauen und Männern sowohl beim Nutzungsverhalten in der digitalen Welt, bei digitalen Kompetenzen als auch bei der Offenheit gegenüber der Digitalisierung Ungleichheiten. Diese Ungleichheiten wirken nicht nur unmittelbar auf die Chancen, die Frauen haben, Digitalisierungsprozesse mitzugestalten und auf veränderte Anforderungen der Arbeitswelt zu reagieren, sondern sie wirken auch auf die aktuelle und künftige Fachkräftesituation. Um bestehende Ungleichheiten im Zuge der Digitalisierung nicht fortzuschreiben und zu verstärken, bedarf es daher einer geschlechtergerechten Gestaltung der digitalen Transformation. Der Online Workshop „Geschlechtergerechte Digitalisierung“ kann dabei helfen, geschlechtsspezifische Ungleichheiten konkret sichtbar zu machen, deren Bedeutung für den eigenen Arbeitsalltag zu erkennen und zukünftiges Handeln gleichstellungsorientiert auszurichten.
Im Detail:
Um den unterschiedlichen Wissensständen der Teilnehmer*innen zu begegnen, wurden mit Hilfe einleitender Fragen sowie eines Stimmungsbilds Selbstverständlichkeiten offengelegt. Anhand allgemeiner Erkenntnisse zur digitalen Transformation wurde die Bedeutung von Genderkompetenz für Menschen, die den digitalen Wandel aktiv mitgestalten, herausgearbeitet. Das Reflektieren über persönliche Werthaltungen, den eigenen Umgang mit Geschlechterungleichheiten sowie deren Rolle im Arbeitskontext ermöglichte es den Teilnehmer*innen, Gleichstellung als Querschnittsthema in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu verstehen. Entlang der drei für Genderkompetenz zentralen Dimensionen Wissen, Wollen und Können wurden Praxisbezüge hergestellt. Dies beinhaltete u.a. das Wissen darüber, dass strukturelle Benachteiligungen als Tatsache anerkannt und deren Auswirkungen bekannt sein müssen, um aktiv mit dem eigenen Handeln entgegenwirken zu können. Der Austausch der Teilnehmer*innen untereinander wurde gefördert und bot die Möglichkeit der Vernetzung. Durch aktuelle Erkenntnisse zu bestehenden Geschlechterungleichheiten fanden die Teilnehmer*innen Sicherheit in den Diskussionen.
Zielgruppe:
Der Workshop richtet sich an Personen, die im Arbeitsfeld Digitalisierung bzw. digitale Transformation tätig sind. Hierzu zählen u.a. Personen, die Unternehmen bei der Einführung und Umsetzung von Digitalisierungsprozessen zur Seite stehen oder Institutionen, die beratend tätig sind. Eine heterogene Zusammensetzung der Teilnehmer*innen bietet im Kontext des Workshops die Möglichkeit, vielfältige Perspektiven auf den Zusammenhang zwischen Gleichstellung und digitaler Transformation abzubilden und in den Austausch einzubringen.
Nachhaltigkeit:
Für die weiterführende Beschäftigung mit dem Themengebiet stand bedarfsgerechtes Material zur Verfügung. Dies waren zum einen die Präsentation und zum anderen Arbeitsdokumente, Literaturtipps, weiterführendes Material, sowie eine Faktenaufbereitung zum Thema Digitalisierung und Geschlecht.
Nicht zuletzt können mit Hilfe des Workshop-Formats spezifische Bedarfe und Ansatzpunkte für die weitere Beschäftigung mit dem Thema geschlechtergerechte Digitalisierung identifiziert werden. Weitere Potenziale wären außerdem: Kontakte generieren bzw. Vernetzung, Anknüpfungspunkt für weitere Zusammenarbeit sowie ein konkreter praxisnaher Einblick in den unterschiedlichen Arbeitsalltag umsetzender Stellen.